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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 57

1907 - Leipzig : Freytag
57 Christentum im Lande verbreiten und die Mar? gegen die heidnischen Nachbarn verteidigen sollten. Aber die letzten Markgrafen hatten das Land arg vernachlssigt. Die Raubritter durften wieder ihr Unwesen treiben, und die unglcklichen Bewohner wandten sich an den Kaiser um Hlfe. Da sah sich dieser nach einem tchtigen Manne um, dem er die wmmmmmm .. 'z - ' , 4s* wbossm Abb. 31. Burg Hohenzollern in ihrer jetzigen Gestalt. Mark anvertrauen knne, und seine Wahl fiel auf Friedrich Vi., Burggrafen von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern. Als dieser in die Mark kam, nannten ihn die mrkischen Raubritter spottweise Nrnberger Tand" und erklrten: Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so wollen wir unsere Burgen doch halten." Aber Friedrich sammelte ein tchtiges Heer und verschaffte sich auch eine Kanone. Wegen ihrer Schwer-

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 81

1907 - Leipzig : Freytag
81 Christentum im Lande verbreiten und die Mark gegen die heidnischen Nachbarn verteidigen sollten. Aber die letzten Markgrafen hatten das Land arg vernachlssigt. Die Raubritter durften wieder ihr Unwesen treiben, und die unglcklichen Bewohner wandten sich an den Kaiser um Hlfe. Da sah sich dieser nach einem tchtigen Manne um, dem er die Abb. 39. Burg Hohenzollern in ihrer jetzigen Gestalt. Mark anvertrauen knne, und seine Wahl fiel auf Friedrich Vi., Burggrafen von Nrnberg aus dem Hanse Hohenzollern. Als dieser in die Mark kam, nannten ihn die mrkischen Raubritter spottweise Nrnberger Tand" und erklrten: Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so wollen wir unsere Burgen doch halten." Aber Friedrich sammelte ein tchtiges Heer und verschaffte sich auch eine Kanone. Wegen ihrer Schwer-

3. Teil 3 - S. 26

1911 - Leipzig : Freytag
26 Ländermasse ist größer als Europa und hat nahezu ebensoviel Bewohner. An Größe wird es auf der ganzen Erde nur von dem Britischen Reich übertroffen. Es umfaßt beinahe den vierten Teil der gesamten Menschheit. I. Das eigentliche China gliedert sich in zwei^ Teile, von denen der südliche gebirgiger Natur, der nördliche Tiefland ist. Die Gebirge des S. lagern sich an diejenigen von Hinterindien an und verlaufen im allgemeinen nach No. Klima. Im S. herrscht während des Sommers eine nahezu tropische'hitze und der dann von So. kommende Monsun wind bringt eine ausgiebige Bewässerung bis tief in das Binnenland hinein. Im Winter dagegen wehen eisige Nordwinde aus Mittelasien und Nordasien herüber und bewirken, daß sich dann die Meeresküsten bis weit unter eine Breite, die derjenigen von Süditalien entspricht, mit Eis be- decken. Erzeugnisse. Der südliche Teil ist, namentlich in seinen hügeligen Gegenden, bedeckt mit immergrünen Wäldern. Im Flachlande gedeihen der Reis und die Baum- wolle, das Zuckerrohr und der Bambus, und außerdem werden der Tee und der Maulbeerbaum angepflanzt. In den mittleren Gegenden gedeihen dieselben Nutz- pflanzen, aber wir finden hier außerdem noch die Nahrungspflanzen des nördlichen Teiles: Weizen, Hafer und Gerste, Hirse und Bohne. Der Ackerbau wird mit größter Sorgfalt betrieben, namentlich leisten die Chinesen sehr viel in der künst- lichen Bewässerung und in der Ausnutzung aller Abfälle, die irgendwie verwendet werden können. Seit dem vorigen Jahrhundert haben die Engländer das Land gezwungen, die Einführung von Opiufri zuzulassen, und seit der Zeit hat sich der Anbau von Mohn und der -Genuß des Opiums vermehrt, nicht zum Besten der Gesundheit der Bewohner. Der zum größten Teile fruchtbare Boden ist in seiner Nordhälfte reich an Steinkohlen, die allerdings noch wenig ausgebeutet werden, und außerdem auch an Eisen und Porzellanerde. Die Kohlenlager von China sollen die größten der ganzen Erde sein. Bevölkerung. Die Chinesen sind fleißige Handwerker. (Fig. 7.) Das Gewerbe hat bereits Hervorragendes geleistet auf dem Gebiete der Seiden- und Baumwollen- weberei (Nanking), der Porzellan-, Papier-, Farben- und Lackbereitung. Die Chinesen haben sogar einige Erfindungen bedeutend früher gemacht als die Europäer, beispielsweise die des Schießpulvers, des Buchdruckes, des Kompasses, des Artesischen Brunnens, aber eine eigentliche große Gewerbeentwicklung steht dem Lande noch bevor, wenn es einmal seine Kohlenlager ordentlich ausnutzt und für Schienenwege in das Innere des Landes sorgt. Die Bevölkerung gehört den Mongolen an und wohnt namentlich in den Großstädten sehr dicht, sogar auf den Flüssen wohnen viele Menschen. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts sind von N. Mandschus eingedrungen und haben das Volk unterjocht. Das damals als Knechtschaftzeichen eingeführte Tragen des Zopfes ist später als Ehrenzeichen beibehalten worden. An der Spitze des Staates steht der Kaiser, der „Sohn des Himmels". Er beherrscht patriarchalisch den Staat wie eine große Familie. Die höheren Beamten, zu deren Stellung sich selbst der Niedrigste durch eine Reihe von Prüfungen emporschwingen kann, heißen Mandarinen. Das Volk bekennt sich im allgemeinen zum Buddhismus, doch ist die Lehre des Confucius (fû), eine Pflichtenlehre mit Anbetung des Himmels

4. Teil 3 - S. 31

1911 - Leipzig : Freytag
31 3. Bevölkerung. Die ursprüngliche Bevölkerung besteht nur aus einigen Jäger- und Fischerstämmen mongolischer Herkunft. Bei weitem die meisten Ein- wohner sind Russen, und zwar ursprünglich Verbannte oder Nachkommen von Verbannten, aber in neuerer Zeit haben sich auch sehr viele Kolonisten frei- willig als Ackerbauer und Bergleute dort angesiedelt. Ein großes Verdienst hat sich Rußland um die Entwicklung Sibiriens erworben, indem es die Sibirische Bahn von Rußland bis zu den Häfen Wladiwostok, Daini und Port Arthu-r baute. Die letzte Strecke ist jetzt in die Hand der Japaner übergegangen. Die Fahrzeit beträgt von Berlin nach Peking zwanzig und nach Tsingtau siebenund- zwanzig Tage, etwa um ein Drittel weniger als die entsprechende Seefahrt. а) Im westlichen Sibirien liegt Tomsk, der Sitz einer Universität, wichtiger Handelsplatz und außerdem der Vorort der Goldwäschereien und Bergwerke am Altai. Tobolsk (bólsk) ist der Übergangspunkt der Eisenbahn über den Irtisch. In Ostsibirien liegt Irkutsk (ú), der Mittelpunkt des Russisch-chinesischen Handels, und Jakutsk (ú), der wichtigste Markt für Rauchwaren. б) Die Küstenprovinz am Ochotskischen Meer und die Amurprovinz sind des- halb entwicklungsfähig, weil sie Gold und Steinkohle liefern und auch Getreidebau haben. Der Hauptplatz ist der Kriegshafen Wladiwostok (ók), d. i. Bezwinger des 0. Auf der Verbrecherinsel Sachalin (î) finden sich Steinkohle und Petroleum, und ihre Umgebung enthält wertvolle Fischgründe. Die vulkanreiche Halbinsel Kam- tschatka und die nach No. sich erstreckende Tschuktschenhalbinsel werden vor- läufig nur von Jäger- und Fischervölkern mongolischer Abstammung bewohnt. Bedeutung des Landes. Russisch-Asien hat wegen seiner großen Boden- schätze und wegen seiner in vielen Gegenden sehr reichlichen Bodenerzeugnisse ein Aufblühen zu erwarten, sobald es noch mehr als bisher in den Verkehr hinein- gezogen ist. B. Afrika. 1. Name. Der Name Afrika hängt wahrscheinlich mit dem sagenhaften Goldlande Ophir zusammen. In ältester Zeit betrachtete man den nördlichen Teil bis zu den Syrten als eine Halbinsel von Asien und bezeichnete sie als Libyen. Von den Römern wurde dann der Name Afrika auf das ganze Land ausgedehnt. 2. Geschichte. Das alte Kulturland Ägypten war sehr früh bekannt; bereits die griechischen Erdkundigen sprechen von dem Oberlaufe des Nil und den Zwergvölkern von Innerafrika. Trotzdem blieb der ganze Erdteil wegen seiner fast gar nicht gegliederten Küste und seiner schwer zu befahrenden Flüsse bis in das Mittelalter unbekannt. Die einst hoch entwickelte Nordküste starb allmählich ab, aber dafür wurde allmählich der ganze Erdteil entschleiert. Im Jahre 1486 umfuhr Bartholomäus Diaz das Kap der Guten Hoffnung, und 1497 erreichte Vasco da Gama Natal (âl); aber erst im folgenden Jahrhundert wurde die Um- fahrt um den ganzen Erdteil vollendet. In das Innere drangen arabische und italienische Kaufleute bis zu der Handelsstadt Timbuktu vor, aber im all- gemeinen hielt man das Land für unbewohnbar wegen der Hitze und für die Brutstätte abenteuerlich gestalteter Tiere und Menschen. Im südlichen Teile eroberten die Niederländer das Gebiet am Oranjefluß (â) und gründeten die Kapstadt. Um 1700 besaß Preußen-Brandenburg eine Kolonie in Groß-

5. Teil 3 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 Mittelmeergebiet mit Vorderasien hat Sommerdürre und Winterregen; 2. das westliche und nördliche Tiefland hat Sommerregen; 3. Ostsibirien und Ostasien bis zum Wendekreise hat kalte trockene Winter und warmtrockene Sommer, 4. Zentralasien und Nordarabien ist regenarm; 5. Südasien und Südarabien hat tropisches Klima. 8. Erzeugnisse. Die Pflanzenwelt Asiens zeigt im S. die tropische Mannig- faltigkeit und Reichhaltigkeit, in Vorderindien viel Ähnlichkeit mit Afrika und besonders Reichtum an Palmen. (Fig. 1.) In Innerasien müssen sich die Pflanzen der Trockenheit anpassen und ziehen sich einen großen Teil des Jahres in den Erdboden zurück, weshalb dort viele Gräser und Zwiebelgewächse vorkommen. Im N. reicht der Wald in geschützten Tälern weit nach Sibirien hinein, doch ist der äußerste N. von der Eissteppe der Tundra bedeckt. In den Gebirgen des 5. geht die Baumgrenze hoch hinauf, im Himalaja bis zu 5000 m. Sehr reich ist Asien an Nutzpflanzen. Auch an Tieren aller Art ist Asien reich. Ein Austausch scheint mit Amerika stattgefunden zu haben, von wo Spitz- und Springmäuse und Beuteltiere kamen, während Bären, Antilopen, Wasserratten und Maulwürfe dorthin übersiedelten. Von Australien ist Asien seit langer Zeit abgeschnürt. Südasien birgt in seinen tropischen Urwäldern viele Vögel, Kletter- und Flattertiere, und einige Gegenden haben dieselben Halbaffen wie Madagaskar. Unter den Nutztieren ist der auf den höchsten Höhen noch vorkommende Yak und der indische Elefant bemerkenswert. Südostasien züchtet seit alters den Seidenspinner;- Die Küsten sind reich an Perlmuscheln. 9. Einwohner. Die Bevölkerung von Asien ist ungemein groß, denn in einigen Gebieten, wie in China und in Indien, haben der fruchtbare Boden und die alte Kultur eine starke Verdichtung der Menschen hervorgerufen; die Hälfte der ganzen Menschheit wohnt in Asien, und zwar hauptsächlich in den Rand- ländern des S. und 0. a) Der größere Teil gehört der mongolischen Rasse an, die sich durch vor- springende Backenknochen, schrägliegende Augen, straffes Haar und gelblich- graue Gesichtsfarbe, durch körperliche Zähigkeit, meist auch durch Genügsamkeit und Fleiß, in ihren edleren Vertretern durch hohe geistige Regsamkeit und schnelle Auffassung auszeichnen. Sie sind in den Randgebieten seit uralten Zeiten seßhaft, aber im trockenen Innern führen sie ein Nomadenleben und brechen von dort gelegentlich in die östlichen, ja sogar in die europäischen Kulturländer als wilder Völkersturm ein. Im W. und S. bis zum Golf von Bengalen wohnen Angehörige der kaukasischen oder arischen Rasse, deren einen Zweig man als Indogermanen bezeichnet, weil sie von Indien bis zum westlichen Germanien reichen. Zu ihnen gehören ebenfalls alte Kulturvölker wie die Hindu in Vorderindien, die Iranier in Persien und die Semiten in Arabien und Syrien; von letzteren sind einige bis heute Nomaden geblieben. Die Bevölkerung der Sundainseln, die malaiische Rasse, ist hoch und schlank gebaut, hat krauses Haar und zeichnet sich namentlich durch ihre Ver- trautheit mit dem Meere aus. Von jeher sind die Völker aus Asien, wo wahrscheinlich die Wiege der ganzen Menschheit stand, nach W. hinübergeflutet. Nach Afrika brachen die sogenannten Hyksos oder Hirtenkönige ein, die zu Josefs Zeiten Ägypten beherrschten, später

6. Teil 3 - S. 51

1911 - Leipzig : Freytag
51 das Abbild des Löwen in Südamerika, ist beinahe ausgestorben. Das Lama und das Alpaka, die kleineren Ersatztiere für das Kamel, werden in Südamerika als halb- wilde Haustiere gehalten. An Stelle der Elefanten und der anderen großen Dick- häuter hat Südamerika den Ta pir. Als Haustiere besaß man früher nur das Truthuhn und den Hund. Das Pferd, das Rind, das Maultier, Schaf und Schwein sind erst durch Europäer eingeführt worden. Südamerika weist eine Reihe von eigentüm- lichen Tieren auf; unter den Zahnarmen Säugetieren das Faultier und das Gürtel- tier, unter den Vögeln den Kolibri. In den Urwäldern tummeln sich zahllose Papageien und hoch über den Schneegipfeln der Ariden zieht der größte Raubvogel, der Kondor, seine Kreise. 10. Bevölkerung. Da der Verkehr durch den ganzen Erdteil von N. nach Fig. 17. Kaktus - Savanne in Venezuela. (Nach Hansens pflanzengeographischen Tafeln.) S. sehr leicht ist, so gehören die Bewohner Amerikas auch nur einer einzigen Rasse an, die sich bequem über den ganzen Erdteil verbreiten konnte. Man be- zeichnet sie als Indianer. Sie haben im allgemeinen eine hohe hagere Gestalt, vortretende Backenknochen und straffes Haar und sind den Mongolen sehr ähnlich. Sie waren niemals sehr zahlreich und sind jetzt auf wenige Hundert- tausende zusammengeschmolzen. (Fig. 18.) Da sie sich zur schweren Arbeit in den Pflanzungen nicht eigneten, begann man sehr früh, die kräftigeren Neger aus Afrika als Sklaven einzuführen. Außerdem sind sehr viele Europäer in Amerika eingewandert, so daß das Land jetzt auch in dieser Beziehung, ebenso wie in der Pflanzen- und Tierwelt, ein ganz anderes Bild darbietet als zur Zeit seiner Entdeckung. Die Nachkommen von Negern und Weißen bezeichnet man als 4*

7. Teil 3 - S. 52

1911 - Leipzig : Freytag
52 Fig. 18. Indianerfamilie. (Nach einer Photographie der Detroit Photographic Co.) Mulatten, diejenigen von Weißen und Indianern als Mestizen und die Nach- kommen der Südeuropäer als Kreolen. I. Nordamerika. Nordamerika gliedert sich in die Arktische Inselwelt, das Britische Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. 1. Die Arktischen Inseln. Unter den Arktischen Inseln ist nur die Insel Grönland, die größte Insel der Erde, genauer bekannt. Sie ist von den Normannen entdeckt worden und hat ihren Namen von dem grünen Lande bekommen, das sich an der Südküste im Sommer dem Auge darbietet, während fast das ganze Innere dick unter Eis begraben ist. Auf der Ostseite erhebt sich ein hohes Gebirge, von dem sich die Gletschermassen als sogenanntes Inlandeis über die ganze Insel verbreiten. Da wo die Gletscher in die Fjorde oder in das Meer hinabreichen, wird das Eis von dem schwereren Wasser emporgetrieben, bricht in großen Stücken ab und bildet gewaltige Eis- berge, die ins Meer hinaustreiben, weit unter den Wasserspiegel reichen und deshalb den Schiffen oft gefähr lieh werden. Die Ostküste ist fast fortwährend durch Eis versperrt; nur die West- und Süd- küste sind bewohnt, und zwar von Eskimos, einem Volke mongolischer Abstammung. Sie wohnen teilweise in Schneehütten und sind fast ausnahmslos auf den Ertrag des Fischfanges und der Seehundsjagd angewiesen, die sie mit großer Geschicklichkeit betreiben. Ihre Kleidung besteht aus Seehundsfellen, lhie Nahrung größtenteils

8. Teil 3 - S. 66

1911 - Leipzig : Freytag
66 in Valdivia wohnen sehr viele Deutsche als Großkaufleute und als Industrielle. Zu Chile gehört das westliche Patagonien und Feuerland. Letzteres hat seinen Namen daher, daß die Eingeborenen wegen der stürmischen und feuchten Luft nur schwer Feuer machen konnten und deshalb stets Feuer mit sich führten. 2. Die Atlantischen Länder. а) Argentinien (d. i. Silberland) besteht zum großen Teile aus weiten Weide- flächen, ist aber auch neuerdings vielfach zu Ackerbausiedlungen in Benutzung genommen worden und erzeugt hauptsächlich Weizen. Die großen Viehherden werden von berittenen Hirten gehütet. Die Bewohner sind zum größten Teil Eingewanderte; unter ihnen sind viele Italiener und Deutsche. Die Hauptstadt Buenos Aires (buenos áires) liegt an der Mündung des Parana (paranâ), dessen Mündungstrichter man als La Plata bezeichnet, und trägt ihren Namen „Gute Lüfte" wegen ihres gesunden Klimas mit vollem Rechte. Sie ist die größte Stadt von Südamerika, führt namentlich Wolle, Brotkorn und Viehhäute*aus und ist der Knotenpunkt der Eisenbahnen. Von hier führt die Transandinische Eisenbahn in drei Tagen über das Gebirge hinüber nach Valparaiso. 1 ^ б) Der kleine Staat Uruguay (á) betreibt ebenfalls hauptsächlich Viehzucht, hat aber auch Mais- und Weizenfelder und Farmen, in denen der Strauß ge- züchtet wird. Die Hauptstadt Montevideo (montevidêo) hat deshalb einen regen Handel. Der Hauptort für die Bearbeitimg des Fleisches und die Herstellung des Liebigschen Fleischextraktes ist Fray Bentos (sprich: fraï wentos). c) Früher war Paraguay (païaguây) der einzige südamerikanische Staat, der nicht an das Meer grenzte. Er hat seinen Namen von einem Nebenflusse des Parana. Das Haupterzeugnis ist der in Südamerika sehr beliebte Paraguaytee oder Maté, der aus den Blättern einer Stechpalmenart hergestellt wird. d) Die Vereinigten Staaten von Brasilien waren früher ein Kaiserreich. Sie er- strecken sich weit in das Innere hinein und sind dort teilweise noch nie betreten worden. Vor wenigen Jahrzehnten fand ein deutscher Forscher im Innern des Landes Indianerstämme, die den Gebrauch des Feuers noch nicht kannten und also noch in der Steinzeit lebten. Der Boden ist meistens sehr fruchtbar und, da das Land sich durch ver- schiedene Höhenstufen erstreckt, für den Anbau der meisten Kolonialpflanzen geeignet. Brasilien erzeugt sehr viel Tabak, Zucker und Baumwolle; der Anbau von Kaffee hat so zugenommen, daß das Land jetzt zwei Drittel des Gesamtertrages der Erde liefert. Außerdem führt es viele Nutzhölzer aus und sein Boden ist reich an edlen Silber- und Golderzen sowie an Diamanten. Die Bewohner sind meist portugiesischer Abstammung, aber in den ge- mäßigten südlichen Provinzen befinden sich auch sehr viele deutsche Ansiedler. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (sprich: dschanêro, d. i. Januarfluß) liegt herrlich an einer prachtvoll eingerahmten Meeresbucht. Es ist wegen seines Handels, besonders mit Kaffee und Diamanten, der zweitgrößte Platz von Süd- amerika. In den südlichen Provinzen liegen große deutsche Siedlungen, unter ihnen Blumenau. Die größten Häfen im N. sind der Kaffeehafen Santos, ferner Bahia (baia),

9. Teil 3 - S. 76

1911 - Leipzig : Freytag
76 G. Die Deutschen Kolonien. 1. Gründe für die Kolonisation. Kolonien oder Pflanzstädte wurden seit alter Zeit von kulturkräftigen Völkern außerhalb des Heimatlandes angelegt, teils um ihren Einfluß auf andere Gebiete zu übertragen, teils auch nur, um einer Übervölkerung im Mutterlande vorzubeugen. Häufig war auch der wirt- schaftlich schlechte Zustand des Hauptlandes die Veranlassung zur Gründung von Außensiedlungen, und namentlich in trockenen Gebieten, wo öfter Mißernten vorkommen, trat dieser Fall in alten Zeiten mehrmals ein. Jetzt ist die Veran- lassung zum Gründen von Kolonien häufig dieselbe, wie die Veranlassung zum Auswandern überhaupt: Unzufriedenheit mit den politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Zuständen der Heimat. In Zeiten, wo neue große Erdräume ent- deckt wurden, hat auch die einfache Unternehmungslust zur Anlage von aus- wärtigen Besitzungen geführt. Nicht jede Siedlung im fremden Lande bezeichnet man im engeren Sinne als Kolonie, sondern man hat sich daran gewöhnt, diesen Namen nur dann anzu- wenden, wenn es sich nicht nur um eine Verpflanzung von Menschen, sondern zugleich um eine Verpflanzung und Ausbreitung höherer Kultur handelt, im Gegensatze zu den kriegerischen Eroberungen, die häufig mit der Zertrümmerung von Kultur enden. Deshalb waren die wichtigsten Gründer von Kolonien in alter Zeit die Phönizier und die Griechen, im Mittelalter die Spanier und Portugiesen und die deutschen Kaufleute, sowohl der Hansabund als auch die großen Handelshäuser der Fugger und Welser. In neuester Zeit kommen in erster Linie diejenigen in Betracht, die wegen religiöser Bedrückung zur Auswanderung gezwungen wurden, wie die Quäker und die Mormonen, die in Amerika große Gebiete zivilisiert haben. 2. Arten der Kolonisation. Die Kolonien sind je nach ihrem Zweck verschie- dener Art. Man legt sie an, um die überschüssige Bevölkerung oder lästige Staats- angehörige dort unterzubringen (Verbrecherkolonien). Manchevölker nehmen auch bloß aus Eroberungslust andere Länder in Besitz, um dort Herrschaft auszuüben, wie beispielsweise die islamitischen Völker. Wichtiger sind die auswärtigen Besitzun- gen, in denen man wirtschaftlich zu arbeiten gedenkt. Diese teilt man in solche, wo die Begründer sich selbst dauernd niederlassen (Siedlungskolonien), und solche, in denen man sich zwar nicht aufhalten, wo man aber mit seinem Kapital und durch die Arbeitskraft anderer Leute einen Gewinn erzielen will (Wirtschaftskolonien). Die ersteren sind auf solche Gegenden beschränkt, wo das Klima der Kolonie dem des Mutterlandes ähnlich ist. Zu ihnen gehören die großen Stufen in der Verbreitimg der Menschheit über den ganzen Erdboden, wie etwa die Besiedlung Europas von Asien her oder das Vordringen der Europäer in Amerika und Australien. Die zweite Art findet sich besonders in tropischen Gegenden, wo man Bergbau betreibt, Pflanzungen gründet oder auch nur Handelsfaktoreien anlegt, um aus den dortigen Erzeugnissen einen Vorteil zu erzielen. Die Arbeit läßt man dann entweder durch Eingeborene oder durch solche Leute verrichten, die man eigens zu diesem Zwecke einführt (Negersklaven, Kulis oder auch Verbrecher). Die persönliche Beteiligung der Kolonisatoren erfolgt dann gewöhnlich nur dadurch, daß man die Aufsicht über die Arbeiter ausübt oder sein Kapital in den Unternehmungen anlegt.

10. Teil 3 - S. 33

1911 - Leipzig : Freytag
33 ländern derjenigen von Südeuropa ähnlich. Um den Äquator herum wechseln vollkommene Wüste und große Urwälder ab. Im 0. ist wegen des dort höheren Gebirgsrandes die Landschaft eine Savanne (Grassteppe) mit parkartig einge- streuten Bäumen. Große Urwälder finden sich in der Nähe der Guineaküste, am Kongo, im So. und auf Madagaskar. Eigentümlich sind dem Erdteile die soge- nannten Galeriewälder, d. i. ein Baumbestand, der sich an den Ufern der Flüsse hinzieht und auf den dort fahrenden Reisenden den Eindruck macht, als wenn er sich mitten im Urwalde befände. Unter den einheimischen Pflanzen sind hervorzuheben die Aloe und die im W. vorkommende ölpalme, die Akazie im Trockengebiete, der Kaffeebaum auf den besser befeuchteten Berglehnen, der riesige Baobab oder Affenbrotbaum in den mittleren Savannen, die Mangrove mit ihren eigentümlichen Stelzwurzeln in den Schlammgebieten der Fluß- mündungen, die kaktusähnlichen "Wolfsmilchgewächse und das Haifagras, das zu allen möglichen Webearbeiten verwendet wird. Als einheimisches Brotkorn findet sich die Durra oder Negerhirse; in den trockenen Gebieten ist die Frucht der Dattel die Hauptnahrung. 7. Tierwelt. Afrika hat ebenso wie Asien die Riesen der Tierwelt ausgebildet; unter den Dickhäutern den Elefanten, das Nilpferd und das Nashorn; unter den Wiederkäuern die Giraffe, das Gnu und eine große Zahl von Gazellen; unter den Raubtieren den Löwen, dem die Hyäne folgt; unter den Vögeln den Strauß und unter den Reptilien das Krokodil. Auf den weiten Steppen tummeln sich die Zebras. Teilweise auf den Felsen und teilweise im Urwalde kommen zahlreiche Affen vor, der menschenähnliche Gorilla, der Schimpanse und der Pavian, der sich gern dem Leoparden zugesellt. In den Flüssen befinden sich große Herden von Watvögeln, besonders der Flamingo, der Ibis und verschiedene Reiherarten. Die Insektenwelt ist ebenfalls reich ausgebildet. Im S. baut die Termite ihre meter- hohen Wohnungen, den Rinderherden folgt die Tsefliege und im Wüstensande wird der Wüstenfloh zur Landplage. Das Kamel und das Schaf sind in Afrika eingeführt, ebenso das Maultier. 8. Bewohner. Die Bewohner von Afrika gehören im N. zu den Hamiten, die sich in Ägypten als sogenannte Kopten und an der Meeresküste als Berbervölker erhalten haben. Letztere hießen in früherer Zeit Libyer oder Numider, d. h. Nomaden. Die Berberstämme in der Sahara begründeten bereits um das Jahr 1100 die große Handelsstadt Timbuktu (tú). Von N. her haben sich in früherer Zeit semitische Phönizier, dann Römer und später Sarazenen nach Nordafrika hineingedrängt. Am oberen Nil leben die Nubier, d. s. Hamiten von neger- ähnlichem Aussehen. Mittelafrika ist erfüllt von Negerstämmen, unter denen man die nördlichen Sudanneger (â) und die südlichen Bantuneger (á ) unter- scheidet. Zwischen den ersteren wohnen braungefärbte Fellata, d. s. Hirten; letztere zeichnen sich durch eine gemeinsame eigentümliche Sprache aus. Im S. des Erdteiles finden sich Hottentotten und Buschmänner als Rest einer Ur- bevölkerung. Auf Madagaskar sind Bantuneger mit Malaien gemischt. 1. Nordafrika. Nordafrika ist durch das Mittelländische Meer so eng mit Europa verbunden, daß man es wohl als eine „atlantische Insel" bezeichnet hat. Es wird durch die Wüste Sahara von dem mittleren tropischen Afrika geschieden und unterscheidet S t ei ne c k e-Kre t s oh m e r, Deutsche Erdkunde, Iii. Teil. Q
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